Pressemitteilung
Stuttgart, 10. Februar 2021
Frauenverachtendes Vorhaben – Gütesiegel für Bordelle
Der Landesfrauenrat Baden-Württemberg ist irritiert darüber, dass das Diakonische Werk Baden laut Direktor Wolfgang Stoll hinter Verhandlungen mit Bordellbesitzern zu einem „Gütesiegel für Bordelle“ steht und diese Verhandlungen aktiv befördert.
Die Delegiertenversammlung des Landesfrauenrats Baden-Württemberg stellte 2013 fest: Einen Menschen zum Konsumartikel zu degradieren, ist mit der Würde des Menschen nicht vereinbar! Prostitution ist gerade deshalb kein Beruf wie jeder andere – aber für manche Frauen die einzige bezahlte Arbeit, die ihnen aus Not, Perspektivlosigkeit oder mangelnder Information möglich erscheint.
Dazu die erste Vorsitzende des Landesfrauenrates Baden-Württemberg Prof. Dr. Anja Reinalter: „Das wirtschaftlich hochattraktive Geschäftsmodell für Bordellbetreiber wird mit diesem „Gütesiegel für Bordelle“ gezielt verharmlost. Dadurch kann in der Gesellschaft der Eindruck erweckt werden, dass Qualität in der Prostitution gesichert und die Ware – das käufliche Objekt – Frau somit ohne schlechtes Gewissen konsumiert werden könne. Dies noch verbunden mit der Forderung, die wenigen Prostitutionsausstiegsberatungsstellen nicht mehr mit öffentlichen Mitteln zu unterstützen, können wir nur so interpretieren, dass die Diakonie Baden bei der gesamten Problematik zum Thema Prostitution und Menschenhandel den Bezug zur Realität verloren hat.“
Wir fordern eine Gesellschaft ohne Prostitution!
Menschenhandel und sexuelle Ausbeutung wirksam bekämpfen!
Und die ZEIT hat es aufgegriffen