Das Ulmer Bündnis gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution hat die Kampagne „#ROTLICHT AUS“ – gegen Sexkauf – vom Landesfrauenrat Baden-Württemberg und dem Verein Sisters e.V. nach Ulm geholt.
Von 20.6.2018 bis 15.07.2018 hängen in der Innenstadt verteilt die drei Motive der Kampagne, die zum Nachdenken anregen und das Thema Sexkauf in die Öffentlichkeit tragen sollen. Im typischen Neon-Look des Rotlichtmillieus wirken die Motive auf den ersten Blick einladend und sehen nach Spaß und Unterhaltung aus. Der Inhalt der Headlines verkehrt diese positive Erwartung jedoch ins Gegenteil und entspricht damit der Realität der meisten Prostituierten in Deutschland.
„Wir möchten die Freier ansprechen und Ihnen klar machen, dass Prostitution ein knallhartes Geschäft ist, bei dem die Frauen als Ware gehandelt werden. Die meisten Prostituierten stecken in einem Teufelskreis aus Billigsex und Gewalt, reich werden die Bordellbetreiber und Zuhälter“, sagt Diana Bayer, Leiterin des Frauenbüros, und Mitglied im Ulmer Bündnis.
Die Kampagne wird auch während des Donaufestes hängen, da 60 bis 80 Prozent der in Ulm tätigen Prostituierten aus Donauländern kommen.
Begleitet wird die #ROTLICHT AUS-Kampagne von mehreren Veranstaltungen des Ulmer Bündnisses:
Mittwoch, 20. Juni, 20 Uhr
Menschenhandel und Sexsklaverei entlang der Donau
Buchpräsentation mit Manfred Paulus, Erster Kriminalhauptkommissar a. D.
Ulm, Sparkasse Neue Mitte, Hans-und-Sophie-Scholl-Platz 1
Donnerstag, 12. Juli, 20 Uhr
Rotlicht entlang der Blauen Donau
Ulm, Volksbank Ulm-Biberach, Frauenstraße 60, Großer Saal
Vortrag mit Manfred Paulus, im Anschluss Diskussion „Die Situation in Ulm – Was ist zu tun?“ mit OB Gunter Czisch, Kriminaldirektor Bernd Ziehfreund, Aktivistin Susan und Kriminalhauptkommissar a.D. Manfred Paulus, Moderation Dr. Dagmar Engels
Montag, 9. Juli, 11 – 20 Uhr
Themenzelt des Ulmer Bündnisses gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution auf dem Donaufest.
Informationen, Video und Gespräch mit Manfred Paulus.
Bündnis und Mitglieder
Wir in Ulm arbeiten seit 2009 in einem Bündnis gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution. Im Bündnis sind Vertreterinnen der Volkhochschule Ulm, des Frauenbüros der Stadt Ulm, des Ulmer Gemeinderats und der Friedenskirche Neu-Ulm. Unterstützt wird das Bündnis außerdem durch Kriminalhauptkommissar a.D. Manfred Paulus und Mitglieder des Landtags von Baden-Württemberg.
Unser Ziel ist es, die Themen Menschenhandel und Zwangsprostitution auf mehreren Ebenen aufzugreifen.